Sudetendeutsche Hütten

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Sudetendeutsche Hütte 2656 m

ursprünglich: "Verein Sudetendeutsche Hütte" Gründung 1928
Gründungssektionen: Aussig, Karlsbad, Leitmeritz, Nordmähren, Prag, Saaz, Silesia und Teplitz
Seit 2014: "Regionalgruppe Sudeten in der Sektion Schwaben"

Sudetendeutsche Hütte Einweihung 1929Sudetendeutsche Hütte Einweihung 1929

Sudetendeutsche Hütte 1960
Die Initiative für den Bau der Sudetendeutschen Hütte ergriff 1926 die 1913 gegründete Sektion Saaz. Sie schlug ein Gemeinschaftswerk vor, dem sich spontan 6 der insgesamt 18 Sektionen in der Tschechoslowakischen Republik anschlossen. Die anderen Sektionen folgten später. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort kam man auf die Granatspitzgruppe.

1927 wurde der Hüttenbauplatz von einer Gruppe Sektionsvertretern zusammen mit einem Matreier Bergführer festgelegt, mit dem Besitzer der Steineralm ein Pachtvertrag abgeschlossen und ein Matreier Baumeister gewonnen. Der „Verein Sudetendeutsche Hütte", ein Zusammenschluss der bauwilligen Sektionen, wurde in Prag gegründet und die Finanzierung gesichert. 1928 konnte der Rohbau unter Dach gebracht werden. Früh im Jahr 1929 ging der Innenausbau voran.

Bereits am 21. Juli 1929 fand die festliche Einweihung mit einer Bergmesse und 50 Festgästen statt. Der Baumeister Florian Köll wurde auch erster Hüttenwirt.
1932 fanden erstmals im Spätwinter Skikurse auf der Hütte statt, in den folgenden Jahren war sie über Ostern geöffnet. Im Jahr 1932 registrierte man über 500 Besucher. 1934 trafen sich 30 Festgäste mit Karl Schöttner, dem um die Hütte verdienten Karlsbader, zur 5-Jahr-Feier.
Während des Zweiten Weltkriegs war die Hütte immer geöffnet, Ziel- und Treffpunkt vieler Menschen aus Osttirol und dem Sudetengebiet, bis sie am 12.9.1944 geschlossen wurde.
         Sudetendeutsche Hütte um 1960 (Ostseite)

Bergführer und Hüttenwirt Josef Köll beaufsichtigte die Hütte in der folgenden schweren Zeit. Nach Kriegsende waren 3,5 Millionen Sudetendeutsche aus ihrer Heimat vertrieben worden, die Hütten in Österreich beschlagnahmt.
Dem Österreichischen Alpenverein gelang es die sudetendeutschen Hütten aus der Beschlagnahme herauszulösen und den Sektionen Mitte der 50er- Jahre zurückzugeben. 1953 nahm der „Verein Sudetendeutsche Hütte" in München seine Tätigkeit wieder auf. Das 25- Jahr-Jubiläum konnte in Matrei und auf der Hütte wieder festlich begangen werden. Schließlich konnte der Verein 1958 den Pachtgrund, auf dem die Hütte stand, käuflich erwerben. Die Versorgung der Hütte wurde, wie von Anbeginn, noch immer mit zwei Mulis vorgenommen.
Sudetendeutsche Hütte um 1960 (Westseite)Sudetendeutsche Hütte um 1960 (Westseite)
 
Im Jahre 1977 schlossen sich die Sektionen Silesia-Troppau, Teplitz-Schönau, Saaz und Aussig zur Sektion Sudeten zusammen. Sie waren schon bisher weitgehend die Träger der Hütte. Die anderen Sektionen verzichteten auf ihre Anteile. Die neue Sektion war nun Alleineigentümerin. Sie richtete das 50-Jahr- Jubiläum festlich in Matrei und auf der Hütte wieder mit großer Beteiligung und vielen Ehrengästen aus.
Nun war die Hütte zu sanieren. Alljährlich war eine Arbeitsgruppe von Sektionsangehörigen meist mehrere Wochen tätig, über 10.000 Arbeitsstunden kamen zusammen. Nach 7 Jahren war diese Sanierung abgeschlossen. Die Arbeitswochen gehören nun schon seit 24 Jahren zum alljährlichen Sektionsprogramm, oft unterstützt von Mitgliedern des Hütten-Paten, der Sektion Bad Hersfeld.
Der Besuch war auf 1325 Nächtigungen und 1500 Tagesbesucher gestiegen. Unausweichlich wurde die Vergrößerung der Hütte durch einen Zubau, der einerseits den Wirt besser unterbrachte, andererseits einen weiteren Gastraum und einen Trockenraum schaffte und die Sanitäranlagen auf einen befriedigenden Stand brachte.Zum 70-Jahr-Jubiläum 1999 war diese Erweiterung abgeschlossen und feierlich eingeweiht.

Sudetendeutsche Hütte 1977 dahinter der Nussing
Sudetendeutsche Hütte 1977 dahinter der Nussing

Sudetendeutsche Hütte 2003
                   Sudetendeutsche Hütte 2003
Eine Hütte wird zu einer Daueraufgabe für den Eigentümer, um sie laufend den Erkenntnissen des Umweltschutzes in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern und der Gefahrenvermeidung für die Besucher anzupassen.Nur mit einer Förderung durch öffentliche Mittel, die letztlich der Steuerzahler beiträgt und Mitteln aus der Gemeinschaft des DAV waren diese Aufgaben zu bewältigen. Für diese jahrzehntelangen Bemühungen wurde die Hütte 2003 vom DAV mit dem „Umweltgütesiegel der Alpenvereine“ ausgezeichnet.

ServusTV drehte 2012 über die Hütte eine 5-Minutenfilm "Alpine Hüttenträume"
2014 "verschmilzt" die Sektionen Sudeten mit der Sektion Schwaben und bildet innerhalb dieser Sektion die Regionalgruppe Sudeten.
Alle Bilder: Archiv AV Sektion Sudeten

Dank an Walther Nimmrichter,
der mir genehmigte seine Texte zu verwenden,
die im Zusammenhang mit der 75 - Jahrfeier 2004 erschienen.

www.alpenverein-sudeten.de

Hier noch eine Bilderserie von den Arbeitswochen 2005 und 2007
mit Fotos von Thomas Most und Stefan Kox

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