Moaralm / Moaralmhütte 1800 m

Wenig bekannt ist die Moaralm, die die Sektion Prag 1937 von der Sektion Wienerwald im Zuge der Übernahme der Wienerlandhütte (später Bohemiahütte) übernahm. Die S. Wienerland hatte die am Radstädter Tauern gelegene Moaralm 1933 zu einer unbewirtschafteten Schihütte ausgebaut.
Die Hütte liegt auf der gegen Tweng abfallenden Seite des Tauern, etwa 5 Minuten von der Passhöhe entfernt. Die Hütte ist mit 20 Matratzenlagern in drei Räumen sowie mit einer vollständigen Kücheneinrichtung für 20 Personen versehen.
In den Mitteilungen des D.u.Ö.A.V. finden sich nur spärliche Hinweise auf diese Hütte. In der Ausgabe 1938 finde ich unter der Aufzählung der sudetendeutschen Alpenvereine im D.A.V. unter dem Deutschen Alpenverein Prag den Vermerk:
Ehemals die hüttenreichste Sektion des D.u.O.A.V., besitzt sie heute - nach dem Verlust wertvoller Vermögensteile - noch die Alte- und die Neue Prager Hütte, die Johannishütte, Stüdlhütte, Mörsbachhütte, Bohemiahütte und die Moaralm als Schihütte. Und - bei der Mitgliederversammlung der S. Prag am 15. Juni 1939 sei: die Erneuerung des Daches der gapachteten Moaralmhütte, welche 20 Matratzenlager für Selbstversorger bot, zu erwähnen.
Nachdem im Jahr 1936 1206 Nächtigungen zu verzeichnen waren, war anzunehmen, dass auch in den folgenden Wintermonaten ähnliche Übernachtungszahlen zu erwarten sind, daher ist es nicht verwunderlich, dass auch im Winter 1939-1940 die Hütte in der Reihe der „geöffneten Hütten“ zu finden ist.
Die Besitzer des "Alpenhotel Moaralm" konnten mir - bei meinem Besuch 2015 - keine Auskunft über einen Abriss der Moaralm geben.
Ich finde einen Hinweis in dem Buch:
„ … geboren 1927“ von Dr. Franz Sertl / Wien (erschienen im novum - Verlag für Neuautoren) auf Seite 320 über einen Ausflug junger Abemteurer 1948: Ein schöner, sauberer Bus hatte sie heraufgebracht, und hier auf dem Pass wurde sogar wieder gebaut. Die „Moaralm“ zum Beispiel war ein neu gebautes Hotel. Vor dem Haus stand noch die alte „Moarhütte“, ein niedriges Schutzhaus, das sich eng an den Boden schmiegte, um nicht vom Sturm weggeblasen zu werden; eine richtige Almhütte für Bergsteiger mit einem Matratzenlager, mit einer offenen Feuerstelle und einem Brunnen vor dem Haus, und diese Hütte stand leer.

(Die Erlaubnis des Verlages habe ich eingeholt.)
Ein Foto der Hütte habe ich nicht gefunden.